Für Bastille ist Applaus nicht selbstverständlich

Konzertkritik: Bastille im Plaza
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Promobild Bastille

Die vierköpfige Indie-Rock Band Bastille aus London, entstand aus einem Soloprojekt des Sängers Dan Smith. Am Dienstag im Plaza bewiesen sie, dass sie ein eingespieltes Team sind und hinterliessen ein überaus glückliches Publikum. Obwohl Dan Smith die kreative Kraft hinter Bastille ist, waren die Londoner perfekt aufeinander eingespielt und trugen gemeinsam zu einer lobenswerten Show bei. Die Jungs gaben alles auf der Bühne und konnten mit Motivation und viel Talent das anfangs noch etwas zurückhaltende Publikum anstecken und die Sympathien der Schweizer Fans gewinnen. Ein sehr gelungener Auftritt!

 

Bastille zögerten ihre bekannten Songs wie «Flaws» oder «Overjoyed» nicht hinaus, was zur guten Stimmung beitrug und mit jedem weiteren Song, stieg nicht nur die Temperatur im Plaza, sondern auch die Freude des Publikums ansteigen. Dan Smith sang trotz vollem Körpereinsatz einwandfrei. Er liess nach jedem Applaus ein «Thank you so much guys» vernehmen und erzählte, es wäre eines der ersten Konzerte ausserhalb Englands für die Band und bisher hätten sie nicht so ein grosses Publikum erleben dürfen. Das letzte Mal in der Schweiz hätte das Ganze etwas anders ausgesehen, meinte er und lachte. Eben genau diese Bescheidenheit, die die Band ausstrahlte, machte sie so sympathisch. Bastille hat unglaubliches Potenzial und Talent, das sie auf der Bühne demonstrierten. Was sie aber so liebenswert macht, ist, dass sie trotz ihrer Performance und der hohen Qualität ihrer Musik, bodenständig geblieben sind und ein klatschendes Publikum, das nur für sie applaudiert, nicht als selbstverständlich hinnehmen. 

 

Zum Schluss gab es ein Bad in der Menge 

 

Ihre Songs weichen oft von Indie-Rock ab, enthalten andere Musikstile wie etwa Pop oder Elemente aus Hip Hop, die ihre Musik interessant und auch bei einem breiten Publikum beliebt machen. Bastille zeigten eine abwechslungsreiche Live-Show: Sie schlugen manchmal zu dritt auf eine im Zentrum stehende Trommel, wechselten von fröhlichen zu eher sentimentalen Liedern oder nahmen Songs wie: «The rhythm of  the night», die das Publikum zum mittanzen und feiern bewegte, in ihr Repertoire.

 

Als gegen Schluss die ersten Klänge von «Pompeii» ertönten, kam noch mehr Bewegung in die Menge. Es wurde mitgesungen und eifrig im Takt geklatscht und als sich Bastille verabschiedete, hatte das Publikum noch nicht genug. Nach lautem Applaus begannen die Leute die Melodie von «Pompeii» zu singen, solange, bis die Jungs wieder auf die Bühne kamen und noch zwei ihrer Lieder zum Besten gaben. Am Schluss zog sich Dan Smith noch seinen Kapuzenpulli über und nahm ein Bad in der Menge, die ihn und seine Band spätestens jetzt, nicht nur in ihre Arme, sondern auch ins Herz geschlossen hatte.

 

Diese Band hat grosse Zukunft und man gönnt es Ihnen von ganzem Herzen.

 

Manuela Troxler / Do, 25. Apr 2013